Hintergrund
Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren mit einer geistigen Behinderung gehören, unabhängig von der Wohnsituation, zu einer besonders gefährdeten Gruppe für problematischen Substanzgebrauch. Im sozialen Miteinander wehren sie sich weniger gegen Angebote, Rauschmittel zu konsumieren. Dabei geht es insbesondere um Alkohol, Tabak und Cannabis. „Dazu-gehören-wollen“, fehlende Handlungsalternativen und die fehlende Fähigkeit Entspannung und Wohlbefinden herzustellen sind zentrale Motive für den Konsum. Genau da setzt das Präventionsprogramm „Sag Nein!“ an.
„Sag Nein!“ hat fünf konkrete Ziele
Es will:
- den jungen Menschen Wissen über die Substanzen Alkohol, Tabak und Cannabis vermitteln,
- ihnen Handlungsalternativen anbieten um das Wohlgefühl herzustellen, das sie sich von den Substanzen erhoffen,
- ihre Persönlichkeit stärken und sie dabei unterstützen „Nein!“ zu sagen und zwar ohne Angst davor zu haben ausgelacht oder ausgeschlossen zu werden,
- die Sinne der jungen Menschen schärfen sowie die Genussfähigkeit stärken und
- die Fähigkeit der Teilnehmenden stärken das eigene Tun zu verstehen und eigene Ziele zu formulieren.
„Sag Nein!“ richtet sich als selektives Präventionsprogramm an Jugendliche, die bereits Konsumerfahrungen gemacht haben. Der individuellen Wissensvermittlung kommt dabei eine tragende Rolle zu. Präventionsmaßnahmen lassen sich nicht einfach auf jede Zielgruppe adaptieren. Das Wissen der einbezogenen Fachkräfte der Sucht- und Behindertenhilfe hat sehr dazu beigetragen bei der Programmentwicklung das Lernverhalten von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung und Konsumerfahrungen berücksichtigen zu können. Entsprechende Abläufe und Methoden aber auch die Berücksichtigung der leichten Sprache wurden in das Programm übernommen.
Beteiligte Expert:innen:
Wittekindshof Gronau, Johannesschule
Monika Fabian und Monika Bussmann
Schule am Hellweg, Essen
Viola Braunstein und Anne Thiele
KoKoBe - Koordinierungs- Kontakt und Beratungsstelle
für Menschen mit geistiger Behinderung
Gabriele Knips
Suchthilfe direkt, Essen
Jürgen Lamm
LVR-Koordinationsstelle Sucht
Gerda Schmieder
LVR-HPH-Netz Ost
Bernd Hardegen
LWL-Koordinationsstelle Sucht
Doris Sarrazin, Frank Schulte-Derne, Marion Hölscher
Der TANDEM-Hilfe-Finder
Mit diesem Hilfe-Finder möchten wir über Einrichtungen der Behinderten- und
Suchthilfe informieren, die Hilfeangebote für Menschen mit geistiger Behinderung
und Suchtproblematik bereit halten.