"Weißt du das? Alkohol!?" - Info-Plakat zu Alkohol in Leichter Sprache
Über TANDEM
Herzlich willkommen auf dem Online-Auftritt des TANDEM-Projektes
Hier finden Sie ausführliche Informationen zu dem Bundesmodellprojekt „TANDEM – Besondere Hilfen für besondere Menschen im Netzwerk der Behinderten- und Suchthilfe“ sowie zu allen Beteiligten und dem Hintergrund des Projektes.
Hintergrund
In den letzten Jahren haben sich, angestoßen von der UN-Behindertenrechtskonvention und unterstützt durch eine moderne Behindertenpolitik, die Chancen für ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit geistiger Behinderung verbessert.
Inklusion und Normalisierungskonzepte führen zu Veränderungen in der Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung / Lernschwierigkeiten. Eine selbstständigere und unabhängigere Lebensführung birgt aber zugleich auch mehr Möglichkeiten Suchtmittel zu erwerben und zu konsumieren. Dabei ist das Risiko für einen Substanzmissbrauch mindestens dem von Menschen ohne geistige Behinderung / Lernschwierigkeiten gleichwertig. Bei einer bestehenden Problematik stehen Sucht- und Behindertenhilfe meist vor einer großen Herausforderung.
Das Projekt
Um Menschen mit geistiger Behinderung und einem Suchtproblem eine adäquate Unterstützung anbieten zu können, müssen die Hilfeangebote bedarfsgerecht ausgestaltet sein. Zentral ist dabei die Vernetzung der Behinderten- und Suchthilfe.
Hier setzt TANDEM konkret an: Das Projekt wird an insgesamt drei bundesweiten Modellstandorten von jeweils einer Einrichtung der Sucht- und einer Einrichtung der Behindertenhilfe gemeinsam als Projekttandem umgesetzt.
Die Fachkräfte werden in der Anwendung ausgewählter Hilfsangebote geschult und setzen diese an ihrem Projektstandort gemeinsam um.
Instrumente und Programme
Es werden zwei bereits erprobte Konzepte aus den Niederlanden adaptiert und durch das von der LWL-Koordinationsstelle Sucht entwickelte selektive Suchtpräventionsprogramm „SAG NEIN!“ ergänzt.
Die Konzepte werden auf deutsche Verhältnisse und unterschiedliche Settings der Sucht- und Behindertenhilfe angepasst und im Projektverlauf gemeinsam mit allen Projektbeteiligten gender- und zielgruppengerecht weiterentwickelt. Menschen mit geistiger Behinderung werden an der (Weiter-)Entwicklung der Maßnahmen beteiligt.
SumID-Q
SumID-Q ist ein niederländisches Screeninginstrument (Fragebogen) zur Einschätzung des Schweregrades eines problematischen Substanzkonsums bei Menschen mit einer geistigen Behinderung.
SAG NEIN!
SAG NEIN! richtet sich als selektives Präventionsprogramm an Schülerinnen und Schüler von Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung. Das Programm ist dabei dem Lernverhalten angepasst. Im Projektverlauf wird das Programm an weitere Settings der Behindertenhilfe angepasst.
Less Booze or Drugs (LBoD)
Less Booze or Drugs (LBoD) ist eine kognitiv verhaltenstherapeutische Maßnahme mit 12 Einzel- und 12 Gruppensitzungen. Das Programm berücksichtigt zentrale Aspekte der kognitiven Verhaltenstherapie und hat diese für die Zielgruppe angepasst.
Projekterweiterung um internetbezogene Störungen
Im August 2019 wurde das TANDEM-Projekt um das Thema „Prävention internetbezogener Störungen für Menschen mit geistiger Behinderung/ Lernschwierigkeiten“ erweitert. In diesem Zusammenhang fand ein Fachgespräch mit allen Projektfachkräften und weiteren Expert*innen statt.
Anschließend entwickelte die LWL-Koordinationsstelle Sucht verschiedene Methoden zum Thema aus denen zusammen mit den Fachkräften ein Präventionstag konzipiert wurde. Dieser wird im Laufe des Projektes von den teilnehmenden Einrichtungen entweder im Rahmen von Sag Nein! oder als zusätzlicher Präventionstag implementiert und erprobt.
Beteiligte Träger der Behinderten- und Suchthilfe
Unsere Projekt-Standorte
Insgesamt sind aus elf verschiedenen Bundesländern 21 Tandem-Bewerbungen, von jeweils einer Einrichtung der Sucht- und Behindertenhilfe eingegangen. Aus ihnen geht hervor, welchen Stellenwert das Thema Sucht und Substanzkonsum bei Menschen mit geistiger Behinderung/Lernschwierigkeiten in Einrichtungen der Behinderten- und Suchthilfe derzeit hat.
In Abstimmung mit dem BMG wurden im Fachbeirat anhand festgelegter Kriterien folgende Einrichtungen für die Teilnahme am Projekt ausgewählt:
Coesfeld
Caritas Wohnhaus Ascheberg, Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V.
Ascheberg, Nordrhein-Westfalen
zusammen im TANDEM mit
Beratungsstelle für Menschen mit Suchtproblemen, Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V.
Coesfeld, Nordrhein-Westfalen
Bremen
Bremen
Ambulante Suchthilfe Bremen gGmbH
Bremen, Niedersachsen
Magdeburg
Pfeiffersche Stiftungen Bereich Arbeiten + Teilhabe
Magdeburg, Sachsen-Anhalt
zusammen im TANDEM mit
Magdeburg
Jugend- und Drogenberatungsstelle DROBS Magdeburg,
gemeinnützige PARITÄTISCHE Sozialwerke-PSW-GmbH
Magdeburg, Sachsenanhalt
Finanzierung und Rahmenbedingungen
Förderung
TANDEM wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.
TANDEM-Fachbeirat
TANDEM wird durch einen Fachbeirat aus Behinderten- und Suchthilfe bei übergeordneten Fragestellungen beraten und in der Projektlaufzeit begleitet.
Mitglieder des Fachbeirats:
- Melanie Ahlke, Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE NRW e.V.
- Dr. Gaby Bruchmann, LWL-Koordinationsstelle Sucht
- Bärbel Brüning, Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V., Landesverband
- Jonas Fischer, Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE NRW e.V.
- Norbert Gödecker-Geenen, Westfälische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, Deutschen Rentenversicherung Westfalen
- Anja Kott, Landesarbeitsgemeinschaft WR NRW
- Jürgen Pauly, Bundesministerium für Gesundheit
- Martina Schu, FOGS GmbH
- Clemens Sprey, EX-IN Genesungsbegleiter
- Werner Terhaar, Alexianer Münster