Making the difference
Zwei Projekte – Ein gemeinsames Ziel!
Kinder aus Familien mit Suchtbelastung brauchen starke Unterstützungssysteme und gut qualifizierte Fachkräfte.
Unsere europäischen Projekte Make the Difference und Qualification Makes the Difference haben genau hier angesetzt – mit unterschiedlichen Schwerpunkten, aber einem gemeinsamen Ziel: Die Situation für betroffene Kinder zu verbessern.
- Make the difference: Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Sucht- und Jugendhilfe in 12 europäischen Kommunen
- Qualification Makes the Difference: Entwicklung eines europäischen Curriculums zur Qualifizierung von Fachkräften der Sucht- und Jugendhilfe, aber auch Gesundheitswesen, Soziale Arbeit und Schule entwickelt.
Die Projekte sind abgeschlossen – aber ihre Ergebnisse stehen allen Interessierten zur Verfügung!

Herausforderungen & Notwendigkeit der Projekte
In Deutschland lebt schätzungsweise jedes 5. Kind mit mindestens einem suchtbelasteten Elternteil.
Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko für psychische Belastungen, Entwicklungsprobleme und soziale Ausgrenzung. Ohne angemessene Unterstützung können sogenannte negative Kindheitserfahrungen (Adverse Childhood Experiences, ACEs) auftreten, die das Risiko für eigene psychische Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen im Erwachsenenalter erhöhen.
Eine enge Zusammenarbeit verschiedener Hilfesysteme – wie Suchthilfe, Jugendhilfe, Bildungsbereich und Gesundheitswesen – ist entscheidend, um betroffene Kinder frühzeitig zu erkennen und langfristig zu unterstützen. In den EU-Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche Rechtsgrundlagen und Zuständigkeiten im Kinderschutz, doch überall besteht die Verpflichtung, Familien mit Suchtproblemen zu unterstützen und eine mögliche Gefährdung der Kinder zu vermeiden.
Hier setzen unsere Projekte an: Sie entwickeln praxisnahe Schulungsformate für Fachkräfte, stärken die interdisziplinäre Zusammenarbeit und fördern einen nachhaltigen Austausch, um die Unterstützung für diese besonders vulnerable Zielgruppe zu verbessern

Die beiden Projekte im Überblick
Make the Difference (Fokus: Kooperation der Hilfesysteme)
Laufzeit & Fördergeber: May 2021 bis Oktober 2023, Gefördert vom EU-Programm für "Citizens, Equality, Rights and Values" (CERV)
Ziel: Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Suchthilfe, Jugendhilfe & weiteren Akteuren
Ergebnis: Leitfaden zur Entwicklung von Kooperationsvereinbarungen und 12 verbindliche Kooperationsvereinbarungen in 12 EU-Ländern
Hauptzielgruppe: Fachkräfte aus Suchthilfe und Jugendhilfe
Beteiligte Partner: LWL (Koordination), Integra Limburg (Belgien), DEPARTAMENT DE SALUT - GENERALITAT DE CATALUNYA (Spanien), FORUM PREVENZIONE ONLUS (Italien), TACTUS VERSLAVINGSZORG (Niederlande), IREFREA (Portugal), PREVENCIA V&P (Slowakei), National Institute of Mental Health (Tschechien) ATHINA YGIA (Griechenland), EHYT (Finnland), KENTHEA (Zypern), National Institute of Public Health (NIJZ, Slowenien), AWO Suchthilfe Siegerland (Deutschland)
Leitfaden für die Entwicklung einer Kooperationsvereinbarung zwischen Suchthilfe und Jugendhilfe

Qualification Makes the Difference (Fokus: Qualifizierung der Fachkräfte)
Laufzeit & Fördergeber: Januar bis Dezember 2024, gefördert vom Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission
Ziel: Entwicklung eines praxisnahen Curriculums für Fachkräfte
Ergebnis: Curriculum zur Qualifizierung von Fachkräften
Hauptzielgruppe: Fachkärfte der Sozialen Arbeit, Kinderschutz, Gesundheitswesen, Bildung, Justiz
Beiteiligte Partner: LWL (Koordinator, Deutschland), Irefrea (Portugal), Gencat (Spanien), Forum Prävention (Italien), NUDZ/NIMH (Tschechien), Integra Limburg (Belgien), EHYT (Finnland), Educational Centre for Families & Schools (Lettland) & Athina Ygia (Griechenland).

Publikationen und Downloads
Leitfaden: Verbindliche Kooperationen zwischen Suchthilfe & Kinderschutz
Make the Difference entwickelte einen praxisnahen Handlungsleitfaden, um verbindliche Kooperationsvereinbarungen zwischen Suchthilfe/-prävention und Kinderschutzbehörden zu ermöglichen.
Warum ist das wichtig?
Kinder aus suchtbelasteten Familien brauchen klare, abgestimmte Hilfesysteme. In der Praxis fehlen jedoch oft verbindliche Absprachen, einheitliche Definitionen und feste Prozesse. Der Leitfaden bietet eine strukturierte Anleitung zur Entwicklung & Umsetzung von Kooperationsvereinbarungen.
Kerninhalte des Leitfadens:
- Grundlagen klären: Beteiligte Akteure, gesetzliche Rahmenbedingungen
- Schlüsselthemen der Vereinbarung: Erwartungen, Rollen, Zuständigkeiten, gemeinsame Definitionen, Abläufe, Qualifizierung von Fachkräften
- Umsetzung & Nachhaltigkeit: Monitoring und Evaluation
Der Leitfaden wurde in 12 EU-Ländern umgesetzt und endete mit der Unterzeichnung verbindlicher Kooperationsvereinbarungen. Der Leitfaden steht aktuell nur in englischer Sprache zur Verfügung.
Nutzen Sie den Leitfaden zur Verbesserung der Zusammenarbeit!

Curriculum: Fachkräfte gezielt qualifizieren
Entwickelt im Rahmen der Erasmus+ Partnerschaft Qualification Makes the Difference mit Partnern aus 9 EU-Ländern.
Für wen?
Trainer:innen und Fortbilder:innen, Sozialarbeiter:innen, Lehrkräfte, Gesundheitsfachkräfte, Kinderschutzbeauftragte, Ersthelfer:innen, Justiz.
Das Curriculum umfasst 7 Module:
- Sucht in der Familie
- Grundlagen zu Suchterkrankungen
- Kommunikation mit betroffenen Familien
- Eltern stärken & begleiten
- Unterstützung für Kinder
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Selbstfürsorge & Burnout-Prävention für Fachkräfte
Warum dieses Curriculum nutzen?
- Frühzeitige Erkennung von Risiken & bessere Unterstützung
- Praxisnahe Fallbeispiele, Übungen & Diskussionen
- Kostenlos & flexibel einsetzbar
Nutzen Sie das Curriculum in Ihrer Arbeit!

Finanzierung
Förderung
Make the Difference wurde ko-finanziert vom Programm für "Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft" der Europäischen Kommission.
Das Folgeprojekt "Qualification makes the difference" wurde ko-finanziert vom Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission.


