Sucht und Schulden bilden sehr häufig eine unvermeidliche Einheit. Menschen mit Suchterkrankung haben ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko. Das Risiko, auch ganz aus den gesellschaftlichen Bezügen herauszufallen, steigt erheblich:
Arbeitslosigkeit, Kontopfändungen und -kündigungen und im schlimmsten Fall die Wohnungslosigkeit. Armut und Schulden machen krank, aber Krankheit verursacht auch Armut und Überschuldung. Aufgrund fehlender sozialer und finanzieller Ressourcen, in Verbindung mit somatischen und psychischen Erkrankungen ist Hilfe dringend notwendig. Die Situationen sind in der Sozialen Arbeit allgegenwärtig: Stapelweise ungeöffnete Briefe, unsortierte Unterlagen.

Soziale Schuldnerberatung bietet Hilfen, eine Ver- und Überschuldung zu verhindern, zumindest aber auszubremsen.
Spezialisierte Schuldnerberatungsangebote
haben häufig längere Wartezeiten und arbeiten verstärkt mit dem Ansatz der Privatinsolvenz - für pädagogisches Anleiten und Lernen ist kaum Zeit. Vielfach fehlt es den Betroffenen, aber auch den Helfer:innen in der Suchtkrankenhilfe an ausreichend Informationen, wie Gläubigerschreiben zu bewerten sind, wie Pfändungs- und Voll-
streckungsverfahren ablaufen und welche Schutz- und Sanierungsmöglichkeiten bestehen. In diesem Seminar werden Antworten auf diese Fragen gegeben.

Die Teilnehmenden erwerben Grundwissen über schuldnerberaterische Hilfen und reflektieren diese vor dem Hintergrund ihrer individuellen berufsbezogenen Fragestellungen. Die beraterische Kompetenz der Teilnehmenden wird so
erweitert und gestärkt. Der Transfer in den Arbeitsalltag mit verschuldeten suchtkranken Menschen wird praxisnah
erörtert: Was kann ich von dem Erlernten an meinem Arbeitsplatz anwenden? Welches Risiko habe ich? Welche Beratungsangebote kann ich in meiner Einrichtung anbieten?

Kurzvorträge, Kleingruppenarbeit
und Fallbesprechungen. Teilnehmende können Fallbeispiele, -akten und auch ganz konkrete (anonymisierte) Gläubigerpost
mitbringen und damit die Anwendung des Erlernten vertiefen.